B3-Sanierung startet vor der Sommerpause

Grundlagen in Planungswerkstatt vorbereitet / Großräumige Umleitung geplant

ZWINGENBERG. Kurz vor den Sommerferien geht sie los, die B3-Sanierung in der Mitte von Zwingenberg. Zwischen dem Kreisel beim REWE-Markt und der Alsbacher Straße verwandelt sich die viel befahrene Straße in eine Baustelle. Wo sonst täglich mehr als 12.000 Fahrzeuge unterwegs sind, wird dann relative Ruhe herrschen. Oder besser gesagt: der Sound von Baggern und anderen Maschinen wird an die Stelle der üblichen Motorengeräusche treten.
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei der B3 um eine Bundesstraße. In Zwingenberg heißt sie, je nach Abschnitt, Darmstädter beziehungsweise Heidelberger Straße oder einfach nur Pass. Letzteres erinnert an die historische Bedeutung der ältesten Stadt an der Begstraße als eine wichtige Zoll- und Passierstelle zwischen Darmstadt und Heidelberg, entlang der alten „strata montana“. Doch seit der Römerzeit hat sich viel verändert. Nicht nur, dass der Hauptverkehrsweg längst nicht mehr mitten durch die Altstadt verläuft, auch die Ansprüche an eine solche Straße sind völlig andere. Statt über lautes Kopfsteinpflaster soll der Verkehr nämlich heutzutage über möglichst ebenen und damit geräuscharmen Asphalt rollen. Die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern sind ebenso zu beachten, wie diejenigen des öffentlichen Personennahverkehrs und des lokalen Einzelhandels. Keine ganz leichte Aufgabe also, alldem gleichermaßen Rechnung zu tragen.

„Zwingenberg – B3 verbindet“

Die Stadt Zwingenberg hat diese Herausforderung angenommen und sich entschieden, Planung und Bau ihrer wichtigsten Verkehrsachse nicht, wie sonst bei Bundesstraßen üblich, der Behörde Hessen Mobil zu überlassen, sondern selbst in die Hand zu nehmen. „Wir möchten möglichst großen Einfluss auf die konkrete Gestaltung der B3 in unserer Stadt haben“, sagt Bürgermeister Dr. Holger Habich. Gemeinsam mit Magistrat und Stadtverordnetenversammlung hat er deshalb bereits im Vorfeld der eigentlichen Verkehrsplanung eine mehrteilige Planungswerkstatt installiert, in der verschiedene Interessengruppen vertreten waren. Neben Schule, Kindergärten und Kirchen wirkten beispielsweise der Gewerbeverein, Repräsentanten von Senioren- und Radfahrvereinen sowie Anlieger mit. Im Dialog mit den Bürgern ist so unter dem Motto „Zwingenberg – B3 verbindet“ ein ausgewogenes Konzept entstanden, das zur Stadt passt und möglichst viele Interessen unter einen Hut bringt. Es wurde deshalb auch mit großer Mehrheit angenommen.
Wenn im Sommer nun die Baumaßnahme beginnt, so sollen die Arbeiten in mehreren Abschnitten von Süd nach Nord voran schreiten. Dabei wird die B3 im jeweiligen Bauabschnitt voll gesperrt. Das bedeutet, dass der überörtliche Verkehr um Zwingenberg herum geleitet werden muss. Ein entsprechendes Verkehrskonzept befindet sich in Vorbereitung. Auch der Linienbus muss während der Bauzeit, die vorsichtig auf eineinhalb bis zwei Jahre geschätzt wird, andere Wege nehmen. Rechtzeitig vor Beginn des Projekts wird die Stadtverwaltung nähere Informationen veröffentlichen. Derweil können die Grundlagen der Planung sowie auch Antworten zu häufig gestellten Fragen auf der städtischen Homepage eingesehen werden (https://zwingenberg.de/de/buergerservice/b-3-sanierung/). Während der Bauphase wird es überdies eine regelmäßige Sprechstunde geben. Schon heute sind Anfragen an die Stadtverwaltung über die E-Mail-Adresse b3@zwingenberg.de möglich.